Gesellschaft für nützliche Forschungen e.V.

Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier e.V.

Siegburger SteinzeugbecherHergestellt in Siegburg, möglicherweise 15. Jh.. Material: graues Steinzeug H. 32 cm Inv. G 151

Walzenförmiger Gefäßkörper mit Wellenfuß, abgesetzter Schulter, kurzem Kehlhals und scharfgratig abgesetztem Schrägrand. Gekehlter Bandhenkel. Der Bauch durch vier aufgelegte gekerbte Ringwülste horizontal in drei Abschnitte geteilt, die in regelmäßigen Abständen mit senkrecht angeordneten, lose Ringe haltenden Ösen besetzt sind. Zwischen den Ösen als Reliefauflagen abwechselnd Eicheln und Christusfigürchen. Die Schulter mit aufgelegten Vögeln.

Lit: P. Seewaldt, Rheinisches Steinzeug. Bestandskatalog des Rheinischen Landesmuseums Trier (Trier 1990) 88 Nr. 256.

Steinzeug aus Siegburg Wie einigen anderen Orten im Rheinland, gelang auch in der nahe Köln gelegenen Abteistadt Siegburg im Verlauf des vierzehnten Jahrhunderts die Herstellung von Steinzeug. Der feine Siegburger Ton wurde vor den Mauern der Stadt im Tagebau gewonnen. Durch die Ansiedlung von Töpfern in diesem Gelände entstand im Laufe der Zeit eine ausgesprochene Töpfervorstadt, deren Scherbenlager im Bereich der "Aulgasse" im Vergleich zu den anderen rheinischen Töpferzentren bisher am besten, wenn auch noch keineswegs erschöpfend ausgewertet sind. Einen ersten Aufschwung verzeichnet das Siegburger Töpferwesen bereits in der Zeit gegen 1400, als an der glattwandigen, teilweise rötlichbraun geflammten hellen Ware die ersten Rundauflagen auftreten.... Unter dem Einfluß aus Köln abwandemder Steinzeugtöpfer erhielten in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts die charakteristischen Trichterhalskrüge und -becher bevorzugt größere Rundauflagen mit ornamentalen, religiösen, mythologischen oder allegorischen Motiven, oft nach graphischen Vorlagen der Zeit. Die Sammlung des Landesmuseums bewahrt zahlreiche Belegstücke dieser für den Adel und wohlhabende Bürger bestimmten hochwertigen Töpferware ..., darunter Bodenfunde aus Trier und Stücke mit Wappen von Trierer Bürgern .... Auf Kölner Anregungen gehen schließlich Form und Dekor des schlanken konischen Kruges (Schnelle) mit hochformatigen Bildauflagen zurück ..., ebenso die beliebten Bartmasken an den Hälsen kugelbauchiger Krüge .... Beim Brennen der Gefäße unterblieb dabei in der Regel das von den anderen rheinischen Töpferzentren her bekannte Salzen, da durch die günstigen Eigenschaften des Siegburger Tones bei Sintertemperaturen allein ein seidig glänzender, der Salzglasur bisweilen zum Verwechseln ähnelnder Überzug entstand

Lit: P. Seewaldt, Rheinisches Steinzeug. Bestandskatalog des Rheinischen Landesmuseums Trier (Trier 1990) 83.

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