In einer Nische steht Merkur, als solcher ausgewiesen durch Widder und Hahn zu seinen Füßen, in Vorderansicht, das linke Bein als Spielbein beiseitegesetzt. Er ist bekleidet mit dem auf seiner rechten Schulter gehefteten Mantel, der nur die linke Brust bedeckt und auf dem Rücken bis zu den Knien herabfällt. Der rechte Oberarm ist gesenkt, die linke Hand greift in den Mantelbausch und hält den Geldsack und ein hockendes Knäbchen, das mit der Linken das obere Ende des Geldbeutels faßt.
Das Relief des Merkur mit dem Bacchus-Knaben (nach Graeven dem Plutos-Knaben) im Arm wird seit Hettner auf den Hermes des Praxiteles in Olympia .... zurückgeführt. Während dieser den rechten Arm erhoben hat, findet man selbst in Athen eine Variante mit gesenkter Rechten ..... Und so gibt es in den Nordprovinzen ...... seltener die Darstellung mit Trauben in der erhobenen Rechten.... ; häufiger ist die Rechte gesenkt und hält den Geldbeutel ...... Für das besprochene Relief ist die letztgenannte Variante wahrscheinlicher als die vorletzte (so schon Hettner und Graeven).
Quelle: Wolfgang Binsfeld in: Katalog der römischen Steindenkmäler des Rheinischen Landesmuseums Trier 1. Götter- und Weihedenkmäler (Mainz 1988) S. 106-107 Nr. 208.