Gesellschaft für nützliche Forschungen e.V.

Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier e.V.

Fundort: Franken (Fichtelgebirge),
Malerei datiert 1650 H. 24 cm. Inventarnummer: G 184

Humpen aus Glas mit Verzierung in Blattgold und Schmelzfarben

Transparentes, grünliches Glas mit Einschlüssen und sehr feinen Bläschen. Blattgold, Schmelzfarben. Wandung gesprungen und geklebt. Ausbruch am unteren Rand und am Fußring ergänzt. Zylindrischer Gefäßkörper mit verwärmtem Mündungsrand. Der kräftig hochgewölbte Boden mit batziger Heftnarbe und angeschmolzenem Standring. Auf der Wandung in Schmelzfarbenmalerei die Darstellung des doppelköpfigen nimbierten Reichsadlers, auf dessen ausgebreiteten Schwingen 56 Wappen den hierarchischen Aufbau der weltlichen Machtverhältnisse im Deutschen Reich symbolisieren. Die Wappen der Kurfürstentümer, Fürstentümer, Reichsstände und Reichsstädte sind in teilweise willkürlicher Auswahl in Vierergruppen, sogenannten Quaternionen, angeordnet. Auf der Brust des Reichsadlers der Reichsapfel mit dem Kreuz als Zeichen der christlichen Grundlage des Reiches. Darüber die Datierung: "Anno/Domini/16/50". Auf der Rückseite eine Maiglöckchenstaude, darüber die Inschrift: "Das heilige / Römische / Reich sampt / mitt sein / en gliedt / mass / enn". Unter dem Mündungsrand ein breiter Goldstreifen mit filigran gepunktetem Linienomament zwischen Punktreihen und Bogenbändern.

Über dem gestrichelten Fußring ebenfalls Bogenband mit Punktreihe, darüber vier farbige Horizontalstreifen, der oberste in Gold, fast ganz abgerieben. Abfolge der bezeichneten Wappen auf dem rechten Flügel des Adlers: oben die Wappen der drei geistlichen Kurfürstentümer "Trier / Cöllen / Mentz", dazu "Rohm"; darunter "4. Bauern" mit "Cöllen / Regenspurgk / Costnitz / Saltzburgk", - "4. Stedt" mit "Augspurgk / Metz / Ach / Lübeck", - “4. Semperfreijenn" mit "Lünnaburg / Westerburgk / Thussis / Albalten",  - "4. Burggraffen" mit "Maydburgk / Nürmbergk / Reinneck / Strambergk", - "4. Markgraffen" mit Merchen / Brandenburgk / Meissenn / Badenn", - "4. Seüllen" mit "Braunschweig / Bäijern / Schwaben / Lodtring". Abfolge der Wappen auf dem linken Flügel des Adlers: oben die Wappen der vier weltlichen Kurfürsten von "Behm / Pfaltz / Sachssenn / Brandenburgk"; darunter "4. Viceareij" mit "Brabandt / N. Sachssenn / Westerreich / Schlesing", - "4. Landtgraffenn" mit "Düring / Edelsas / / Hessenn / Leüchtenberg", - 4. Graffen" mit "Cleve / Saphoij / Schwartzbergk / Zillij", - 4. Ritter" mit "Andelab / Weissenbach / Franbergk / Strundeck", - 4. Dörffer" mit "Bamberg / Ulm / Hagenaw / Schledtstadt", "4. Bürgen" mit "Magdaburgk / Lützelburgk / Rottenburgk / Aldenburgk".

Quelle: Peter Seewaldt, Glas des 17. bis 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog des Rheinischen Landesmuseums Trier (Trier 1995) 42-43.

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