Fundort: unbekannt. Material: Bronze H. 11,8 Inv. G 22
Dargestellt ist ein jugendlicher Mann, der im Schreiten begriffen ist. Das linke Bein ist vorgesetzt, das rechte zurück, doch sind beide Knie durchgebogen. Beine und Füße sind bekleidet; auf den Füßen sind kreuzweise gelegte Bänder zu erkennen und über den Knöcheln sowie über den Knien sind je drei Einschnürungen. Als Gewand trägt er die Tunika, darüber das Sagum, ein Kapuzenmantel, der bis zu den Hüften reicht und auch die Arme bedeckt; die Kapuze ist über den Kopf gezogen. Der gesteppte Saum des Sagum verläuft auf der Mitte der Vorderseite. Das aus der Kapuze herausschauende Gesicht ist jugendlich; die Augen sind gebohrt. Die Hände kommen unter der Kapuze hervor und sind durchbohrt, um Gegenstände tragen zu können. ... Die Tracht, das mit einer Kapuze versehene Übergewand, ist nicht so sehr spezifisch keltisch, wie man nach der Häufigkeit des Vorkommens gerade im galIo-römischen Raum vermeinen möchte, sondern ist, wie Deonna überzeugend nachzuweisen vermochte, doch so sehr verbreitet, daß eine ethnische Zuweisung schwierig ist, denn sie ist die Bekleidung der jugendlichen, vor allem aber der Landleute und der Handwerker.
Quelle:H. Menzel, Die römischen Bronzen aus Deutschland II. Trier (Mainz 1966) 41 Nr. 86 Taf. 40.