Den Vorzug vor vielen anderen Bronzen in den Beständen des Rheinischen Landesmuseums erhält die Apollostatuette aus der Nähe des Duisburger Hofes bei Ruwer Die 26 cm hohe Statuette, ganz mit einer dünnen Silberfolie belegt, ist in dieser Erhaltung eine Seltenheit. Die Zeit der Aufdeckung um 1841 verklärt der Fundbericht Gerhard Schneemanns in einer Hirtenidylle: „In der Nähe der jetzt hergestellten Duisburg, lag ... an einem sonnigen Maitage ein Knabe, der die Kühe hütete, sich ausruhend im Grase hingestreckt. Da sah er von ferne Etwas im Sande blitzen und flimmern. Es war die 10 Zoll hohe, mit Silber plattirte Bronzestatuette Apoll’s, des Heilspenders.“
Der Gott steht auf dem rechten Bein, das linke ist nur wenig zurückgesetzt. Der Körper schwingt stark in der rechten Hüfte aus; er ist sorgfältig durchmodelliert; durch die etwas gedrehte Haltung zeichnen sich die Muskelstränge über den Lenden und an den Glutäen klar ab. Apollo hält den fast rechtwinklig gebeugten rechten Arm weit nach vorn gestreckt, die Hand ist geöffnet. Der linke Arm hängt herab, die geöffnete Hand zeigt nach unten und schien sich auf einen Gegenstand zu stützen. Das Gesicht ist jugendlich. Das Haar fällt mit breiten Locken bis in den Nacken und ist um das Haupt in einem doppelten Lockenkranz gelegt. Um den Kopf liegt ein Kranz, der auf der Stirn ein eingelassenes Medaillon hat; am Hinterkopf ist der Kranz in einem Knoten verschlungen, dessen freie Enden sich nach vom auf die Brust legen.
Inv. G I O 1
Literatur: H. Menzel, Die römischen Bronzen aus Deutschland II. Trier (Mainz 1966) 5 f. Nr. 10 Taf. 4 f. - Antiquitates Trevirenses. Beiträge zur Geschichte der Trierer Altertumskunde und der Gesellschaft für nützliche Forschungen. Festschrift zur 200-Jahr-Feier der Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier. Kurtrierisches Jahrbuch 40, 2000, 203 f.